Sonntag, Januar 23, 2005

Fight the Blizzard

Dieses ist ein besonderes Wochenende. Die Menschen der amerikanischen Nordostkueste kaempfen mit dem "Blizzard '05", ein Spektakel, auf das man sich hier ganz intensiv vorbereitet. Bald nachdem die TV-Wetterheinis einen Blizzard - also riesige Mengen Schnee gepaart mit heftigen Winden und Eiseskaelte - prognostizieren, stuermt man die Laeden, kauft sich einen respektablen Vorrat an Batterien, Schneeschaufeln und Lebensmitteln, leiht sich grosse Mengen Videos aus und wartet gespannt auf den Angriff des Wettergottes.

Am spaeten Nachmittag beginnt es zu schneien; es wird still auf den Highways, man kriecht ins Bett, und nur die Schneeraeumfahrzeuge laermen durch die Nacht.

Morgens ueberdeckt eine dicke Decke Schnee ALLES. Sturm kommt auf. Die TV-Stationen schalten scharf; der Gouverneur hat den Notstand ausgerufen und die Nationalgarde ist im Einsatz. Die Menschen kaempfen sich mit Schneefraese und Schaufel zu ihren Autos durch ("mein Auto nimmt mir keiner, keiner, keiner!!!"). Live-Reporter in Ganzkoerper-Gore-Tex berichten, scheinbar den fuerchterlichsten Urgewalten der Natur ausgesetzt, aus den Kampfgebieten. Eine Frau von der Insel Nantucket, die lachend empfiehlt, sich doch einfach warm anzuziehen und die Szenerie zu geniessen, wird vom Reporter sorgenvoll ermahnt, sich ins Haus zu verfluechten.

Am Ende wurde er wieder bezwungen, der Blizzard, so wie in jedem Jahr. Uebrig bleibt eine 1m dicke, strahlend weisse Schneedecke unter einem stahlblauen Himmel.

PS: von den zu beklagenden Todesopfern sind tatsaechlich einige einem Infarkt ihres Herzens beim Schneeschaufeln erlegen.

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