Sonntag, September 25, 2005

Rodeo - Ein bloeder Sport fuer bloede Menschen

Wahrscheinlich die amerikanischste aller Sportarten ist Rodeo, zumal historisch basierend auf dem Tagwerk der amerikanischen Bauern; Pferde zureiten, Kaelber mit dem Lasso einfangen und auf wilden Bullen reiten (wieso das denn eigentlich??).

Am Wochenende gastierte das Programm Rodeo of the Champions in Wilmington, und man muss uns den Fehler verzeihen, dass wir bei strahlendem Herbstwetter in einer nach Stierkot stinkender Halle diese Tierschinderei ansahen; wir sind halt noch immer so richtige Greenhorns.

Der Veranstaltungsrahmen und die aeusserem Umstaende glichen denen eines Baseballspiels (siehe hier fuer einen Verriss); es wird aeusserst patriotisch eroeffnet mit amerikanischer Nationalhymne, fahnentragenden Reitern, welche amerikanische Land-, Luft- und Bodenstreitkraefte repraesentieren, und God Bless America-Rufen aus dem Publikum. Ausserdem wird ununterbrochen und in grossen Mengen getrunken und gegessen; man hatte fast den Eindruck, das werte Publikum wuerde sich nach der Arena-Auffuehrung vor lauter Hunger auch noch auf die armen Kuehe stuerzen und sich darin verbeissen.
Kann's jetzt endlich losgehen?



Die Kaelber mit Lasso fangen Cowboys waren sehr niedlich; kaum einer traf das ihm zugeordnete Kaelbchen, weil jenes gleich nach dem Start stocksteif stehenblieb, waehrend der Reiter seilschwingend ins Nichts ritt. Manchmal haben sich die Tiere auch hingelegt und tot gestellt. Wir haben sehr gelacht.

Die potentesten Maenner versuchen sich selbstredend am Pferde- und Bullenreiten. Auf den ersten Blick ist das lustig anzuschauen; nicht ungefaehrlich, sehr maskulin sowieso.
Irgendwann fragt man sich aber, warum denn die Pferde so bocken und die Bullen nicht so zahm sind, wie sie die ganze Zeit ueber im Kaefig waren?
Die Antwort ist grausam und laesst die zartbeseiteten unter den maennlichen Zuschauern bissel erschauern; wuerde man selber nicht auch ganz garstig werden, bekaeme man die Genitalien gequetscht?



Endlich das Ende dieser Idiotenverantstaltung; die Zuschauer sind satt gegessen, Pferde und Bullen erschoepft und wir gehen erstmal eine Stunde im Wald spazieren, um das eben Erlebte zu vergessen.

Donnerstag, September 22, 2005

Build-a-Fettbauch

Moechte man einmal so stabil daherkommen wie die Lady im letzten Posting, muss man schon fruehzeitig das Anrichten der notwendigen Speisen ueben. Dazu gibt es die passenden Lernspiele im amerikanischen Kindergeschaeft.

Dienstag, September 20, 2005

Only in America

Ich kann es mir nicht verkneifen, sorry... aber das ist impressive!

Russische Parade

Am Wochenende feierte unsere kleine Stadt Wilmington 275. Geburtstag. Bei einer wirklich beeindruckenden Parade von gemeinnuetzigen Vereinen (davon gibt es hier unzaehlige), gefeierten local heros, also Feuerwehrleuten, Polizisten, Soldaten, etc. liessen sich auch die Stadtoberen beklatschen. Deren Koerperform, Kleidung und allgemeiner Auftritt liess einen befuerchten, es kaeme alsbald olle Breschnew hinterher gehumpelt.



Ich glaub', das ist der Buergermeister. Hat wohl irgendwas Gigantisches verschluckt.

Montag, September 12, 2005

Kingdom

Bangor ist eine Kleinstadt mit 30.000 Einwohnern und das Tor zum wilden Norden Maines. Eigentlich arm an touristischen Highlights, finden sich doch vereinzelt Neugierige ein, um einen Blick auf die Heimstatt eines literarischen Giganten zu werfen. Es ist kein Geheimnis, dass sich Stephen King's Villa im italienischen Baustil am West Broadway befindet, einer ruhigen, von dicken Baeumen gesaeumten Strasse mit enormen, historischen Wohnhaeusern.


Zwar war uns kein Blick auf den Meister vergoennt, aus dessen Feder so prima Gute-Nacht-Geschichten wie Friedhof der Kuscheltiere, Misery oder Es flossen, aber ein uralter Nachbar plauderte ein wenig mit uns ueber die Zu- und Umstaende; als Groupie ist man ja fuer alles dankbar. Demnach baut der Stephen sich die unten gezeigte weisse Nachbar-Villa gerade als Bibliothek und Gaestehaus aus. Vielleicht empfaengt er uns ja darin dann mal zum Kaffee...