Montag, Dezember 13, 2004

Happy Holidays

Dieser Blogger verabschiedet sich jetzt erst einmal in den Weihnachtsurlaub.

Vom Rueckflug nach Deutschland gibt es nur so viel zu berichten: die Lufthansa scheint ein Abo auf aeusserst schlechte Kinofilme zu besitzen. Man vermeide tunlichst, sich die Neuverfilmung des Jule Verne - Klassikers "In 80 Tagen um die Welt" anzusehen; spaetestens als Arnhold Schwarzenegger einen tuerkischen Pascha "schauspielert", triftet der Film ins Peinliche ab.

Einen schoenen Weihnachtsurlaub wuenscht Chris. Im naechsten Jahr dann wieder frische Nachrichten aus Neu-England.

Sonntag, Dezember 05, 2004

Nachtleben

Und so geschah es, dass wir unsere traegen Koerper mal fuer einen Samstagabend hinein nach Boston bewegten. Folgendes haben wir gelernt: das Leben tobt in der Boylsten-Street, wo man - ganz wie in Zonenzeiten - in langen Schlangen an Diskotheken ansteht, sich in der Stretch-Limousine vorfahren laesst und auf jeden Fall ganz in sein muss. Spaetestens nach einen Blick auf die Getraenketafel wird einem vollends uebel: fuer ein duennes, kleines Miller Light zahlt man hier gerne $13; Preise wie in einem deutschen Bordell (habe ich mir sagen lassen).
Wir begeben uns rasch nach Cambridge; hier endlich finden sich gemuetliche Musikkneipen und dunkle Keller, in denen jede Stunde eine neue Band aufspielt. Der Bierpreis steht ploetzlich bei $3, und wir sind's zufrieden.

Samstag, Dezember 04, 2004

Was ist das?


Haettest Du's gewusst? Dies sind Bilder aus einem amerikanischen Moebelmarkt.

Mittwoch, Dezember 01, 2004

Kindergarten/Day Care

Wer schon immer mal wissen wollte, was Kinderbetreuung wirklich kostet, der besorge sich mal die Preisliste eines Day Care Centers hier in Neu-England. Dort lernt man, dass die Ganztagsbetreuung, 5 Tage in der Woche, mit $240 veranschlagt wird - pro Woche, versteht sich. Ein Baby kostet gar $360.

Positiv daran ist, dass man mal sich mal wieder klar darueber wird, wie gut es uns in Deutschland doch oft geht.

Sonntag, November 28, 2004

Cape Ann

Schoener Samstagsausflug ans Meer auf Cape Ann mit den beiden Hauptorten Gloucester und Rockport. In Gloucester spielte sich uebrigens das Drama ab, welches spaeter mit "Der Sturm" kinoverfilmt wurde.


Im Uebrigen kann man in Rockport die Fischer sehr gut beim Heimbringen der Lobster beobachten.

Samstag, November 27, 2004

Es weihnachtet (schon)

Obwohl noch nicht Dezember, weihnachtet es hier schon gewaltig. Eine wahre Freude ist eine abendliche Fahrt durch die Wohngebiete. Wenn es noch einen Beweis bedarf, dass die Stromkosten hier eher nicht so gewichtig ausfallen, dann schaue man sich beispielsweise folgenden Haus- und Gartenschmuck an.

Donnerstag, November 25, 2004

Thanksgiving

Fuer Amerikaner ist Thanksgiving der Tag im Jahr. Es werden abertausende Truthaehne im Kreise der Familie verschlungen, und am Freitag danach ist der extremste Shopping-Tag im ganzen Jahr.
Unser Thanksgiving fiel aber recht bescheiden aus; den Nachmittag versuesste allerdings eine kleine Wanderung im nahen State Park. Man waehnte sich in Schweden.

Nicht ganz ungefaehrlich; irgendwo am Rande des Wanderpfades fanden wir diese Falle.

Aber dann gab es auch sehr besinnliche Stellen.


Socken, ganz viele Socken

Heute grosse Waesche. Waehrend amerikanische Waschmaschinen ja gemeinhin recht einfach zu bedienen sind, gestaltet sich die nachfolgende Paarung und Verteilung schwarzer Socken als kompliziert.

Montag, November 22, 2004

Einzug ins neue Appartment

Nur noch 10 Minuten Fahrt zum Office und auch sonst ganz fein.

Sonntag, November 21, 2004

Cambridge etc.

Heute hatten wir endlich mal Gelegenheit, etwas weiter downtown zu fahren.

Man muss sagen, dass Boston eine schoene Stadt ist, und rund um die Innenstadt gibt es akzeptable bis sehr schoene Wohngebiete.


Im Zentrum von Cambridge, wo sich die Havard-Universitaet befindet.

Hauptgebaeude des MIT, welches ja im Uni-Ranking bekannterweise gleich hinter der TU Ilmenau rangiert.

Wieder mal auf Wohnungssuche

Ich beziehe morgen mein Appartment in Wilmington und kann nun ganz entspannt die Kollegen bei der Wohnungssuche unterstuetzen. Die samstaegliche Tour im Umfeld der Havard-Universitaet in Cambridge war zwar letztlich erfolgreich, begann aber sehr traurig mit der Besichtigung erbaermlicher Behausungen, die beispielhaft in folgenden Bildern dargestellt sind.

Von aussen sieht es ja noch gut aus...

innen gruselte es einen aber.


Und als wir aus dem schicken Keller wieder nach oben zum Auto kamen...

haengte uns eine wirsche Dame gerade ein Ticket an die Scheibe.

Freitag, November 19, 2004

Auszug

Heute nehmen wir Abschied von Hampton, denn es ist langsam wirklich crowded im Haus. Noch bissel saubermachen...

ein Abschiedsbild schiessen...

und dann los nach Burlington ins Holiday Inn.

Mittwoch, November 17, 2004

SSN

Zurueck in Boston, und nun aber gleich los, um die Social Security Number zu beantragen, ohne die hier fast gar nichts funktioniert. Man begibt sich dazu zum "Social Security Admininistration" Office, zieht eine Nummer, wartet einigermassen lange und gibt dann seinen Antrag ab. Und mit Glueck erhaelt man die Karte dann in 4 Wochen.

Montag, November 01, 2004

Heimaturlaub

Nach vier Wochen nun fuer 14 Tage zurueck in Deutschland und bei der lieben Familie!

Angenehmer Rueckflug, da es mir gelang, meinen Koerper recht komfortabel auf dem engen Lufthansa-Sitz zu installieren. Musste wieder die Banknachbarn beneiden, wie sie nach kurzer Zeit in tiefen Schlaf fielen und genuesslich grunzten. Ich habe derweilen die Sterne draussen am Nachhimmel beobachtet.

Ganz fein auch: frueh um fuenfe auf dem Frankfurter Hauptbahnhof: ein Hauch von Instanbul, durchsetzt mit gestrandeten, an gruenen Bierbuechsen nippelnden Gestalten, meist nicht sehr lebensfroh.

R.E.M.

Dies war einer der besten Kaeufe, die wir je bei Ebay getaetigt haben: 2 REM-Karten fuer das Boston-Fleetcenter zum Preis von einer. Noch dazu beste Plaetze, ca. 20 m entfernt von der Buehne. Es war ja von vornherein klar: es wuerde ein fantastischer Freitagabend werden, und so sollte es dann auch sein: Michael Stipes Stimme messerscharf; feinstes Buehnebild und glasklarer Soundteppich.

Eine besondere Note erhielt das Konzert durch den brisanten Termin: nur 2 Tage nachdem die Boston Red Sox "World Champions" im Baseball wurden und 4 Tage vor den Praesidentschafswahlen in den USA, verflocht REM auf der Buehne beide Ereignisse. Als Stipe zur Zugabe mit ein "Red Sox" Trikot auflief und "What's the frequency, Kenneth?" anstimmte, kochte die Halle emotional schier ueber. Mitten in diese Stimmung hinein legte der Saenger nun die naechste Pullover-Schicht frei, welche in grossen Lettern aufforderte "VOTE!". Dritter Zugabe-Song, drittes Shirt: "Kerry"! Vereinzelte "Buh"-Rufe von republikanische Fans; Stipe laesst sich aber nicht beirren, reckt immer wieder sein Shirt ins Publikum und freut sich dabei sichtlich. Hoffentlich hilfts...

Samstag, Oktober 23, 2004

Harley-Davidson

Heute wieder etwas amerikanische Kultur besichtigt. Im lokalen Harley-Davidson-Laden kann man auch als Nicht-Motorrad-Fan ganz schnell zu einem solchen mutieren.

Natuerlich ist Probesitzen erlaubt.

Und dies ist uebrigens unser Entwicklungs-Chef Wayne, selber stolzer Besitzer einer Harley (unglaublicher Klang!) und absoluter technischer Insider.

Dienstag, Oktober 19, 2004

Abartigkeiten

Wir sind im 7. Inning des 6. Games der Playoffs zwischen den Boston Red Sox und den New York Yankees (wir reden hier uebrigens ueber Baseball). Die Spannung steigt, die Sox fuehren. Ploetzlich wird das Spiel unterbrochen, ein Mann mit abstehenden Ohren tritt mitten auf dem Spielfeld vor ein Mikrofon und stimmt "God bless America" an. Die Zuschauer scheinen geruehrt.

Man stelle sich vor, bei einem Spiel Bayer Muenchen - Werder Bremen wuerde in der 85. Minute Rene Kollo auf's Spielfeld laufen und die deutsche Hymne singen...

Samstag, Oktober 16, 2004

Apartments Inside

Heute wieder Appartments angeguckt. Es gibt schon durchaus recht feine Prunkstueckchen darunter. Hier mal ein Blick in eines:

Hampton at weekends

Bald werden wir Hampton verlassen und in irgendein Appartment ziehen, welches hoffentlich viel naeher zu unserem Office liegt. Trotzdem: schoen ist es hier allemal, besonders an Wochenenden und natuerlich an der Strandpromenade.

Indian Summer gibt es auch hier, was man z.B. an diesem Baum sieht, der gleich bei unserem Haus steht und dessen Blaetter eine unglaubliche Farbe haben.

Am Abend ist derzeit zwar tote Hose an der Strandpromenade, schoen ist es trotzdem.

Freitag, Oktober 15, 2004

Licht am Horizont

Nach dem gestrigen Desaster bzgl. Appartmentsuche kann heute Positives berichtet werden: es gibt sie doch, die schoenen Wohnkomplexe. Gar nicht weit vom Office, in einer herrlichen Umgebung, stehen die Avalon Oaks - Appartmenthaeuser. Was fuer ein Unterschied zu den Dreckloechern, die uns gestern vorgefuehrt wurden! Und auch nicht wesentlich teurer, interessanterweise. Natuerlich reden wir hier immerhin auch von ca. $ 1.600 Miete im Monat (zuzueglich Nebenkosten), aber darueber darf man nicht nachdenken...
.

Donnerstag, Oktober 14, 2004

Pfui!

Heute erstmals einen Appartmentkomplex in Woburn besichtigt. Das Regenwetter passte perfekt zur dargebotenen Trostlosigkeit. Die Aussenanlagen gepflegt, das Innere jedoch Stoff fuer schlechte Traeume. Ueber stinkende Flure fuehrte der Weg in abgewohnte Behausungen, deren Zustand nur mit viel Mut in Worte gefasst werden kann. Das alles fuer den laecherlichen Preis von ca. $ 1.500 - im Monat wohlgemerkt. Hilfe!

Mittwoch, Oktober 13, 2004

Robert de Niro und Boston Red Sox

Was sonst so los war: Am Wochenende beschauten wir ein Haus in Hampton, um es auf seine Brauchbarkeit fuer eine zukuenftige Wohngemeinschaft zu evaluieren. Gross, schoen, teuer. Sehr teuer, naemlich $ 3,000. Wohlgemerkt: das ist der Mietpreis pro Monat!
Interessanter waren der Eigentuemer bzw. seine Frau. Dabei handelt es sich um einen lokalen Bauunternehmer, der uns vorweg mit "he is doing well financially" beschrieben wurde. Seine Frau ist die Cousine von Robert de Niro, was er durch ein Bild von einer gemeinsamen Familienfeier belegte. Gerade war er auf dem Weg nach New York, wo der Robert wohnt. Was es nicht alles gibt...

Derzeit finden die Baseball Play Offs der American League statt, wobei in dieser Runde die Boston Red Sox und die New York Yankees aufeinander treffen; und zwar taeglich, 7 mal hintereinander. Beide Teams hassen sich wohl ganz tolle; und in den Kneipen sitzen die Leute, schauen das Spiel und schreien dabei inbruenstig ("Go go go!"). Ein Erlebnis!

Sonntag, Oktober 10, 2004

White Mountains

Heute ein Ausflug in die White Mountains. Etwa zwei Autostunden noerdlich von Boston gelegen, ist dieser Nationalpark die bedeutenste Outdoor- und Ski-Region in ganz Neu-England - und waehrend des Indian Summer einfach traumhaft. Unglaubliche Farben; es scheint fast, als wuerden Flammen aus den Waeldern lodern.
Der Nationalpark ist riesig, und laengst haben wir nicht alles gesehen. Z.B. muss eines Tages noch der Mt. Washington bestiegen werden; mit knapp 2000 Metern der hoechste Berg in Neu-England und mit einem eigenen, arktischen Klima auf dem Gipfel ausgestattet, der oft auch im Sommer Schnee bringt.

Plastiktueten-Wahnsinn

Bei Wal-Mart einkaufen gewesen. Wir haben danach genau gezaehlt: mit sage und schreibe 15 Plastikbeuteln verliessen wir den Markt. Ziemlich abartig...

Samstag, Oktober 09, 2004

Indian Summer zum Ersten

Heute erstmalig ein kleiner Ausflug durch New Hampshire. Zwar fuhren wir noch nicht in die bekannteren Waldgebiete Neu-Englands, aber auch kurz vor der Haustuere findet sich eine grossartige Farbenpracht, welche gemuetliche, von Holzhaeusern gepraegte kleine Orte umsaeumen. Wie sagt der Englaender: "This is second to none!"

Zeitungslektuere

Heute habe ich mich mal durch ein paar 'local newspapers' gelesen, im Wesentlichen auch, um Wohnungsanzeigen ('classified ads') zu recherchieren. Lustige Dinge gibt es da zu sehen; z.B. eine Seite, wo Eltern und Kinder den Speiseplan der lokalen Schulen fuer die naechste Woche nachlesen koennen:

Oder eine Seite, auf der Verkehrs-, Alkohol- oder andere Suender oeffentlich - inklusive verkuendetem Strafmass - mit Name und Adresse aufgelistet werden:


Freitag, Oktober 08, 2004

"Seid ihr Deutsche?"

Gerade wollten wir uns heute dem Studium der Auslagen eines gigantischen Supermarketes widmen, als eine aufgeregte Stimme uns anrief und sich nach unserer Herkunft erkundigte. Sodann ergoss sich der Erlebnisbericht eines Saarlaendischen Touristenpaares ueber uns, welche in der wertvollen Auskunft muendete, dass es in der Stadt Manchester im oertlichen Outlet T-Shirts fuer den Cousin fuer nur $1,79 gaebe.

Wir ergriffen die Flucht zwischen Regale, gefuellt mit schrecklichem Brot und Asti Spumante - Sekt fuer garstige $10.

Donnerstag, Oktober 07, 2004

New Hampshire

Der Bundesstast New Hampshire, wo wir derzeit leben (aber nicht arbeiten), hat seine ganz eigenen Gesetze. Es gibt hier weder Einkommens- noch Mehrwertsteuer. Auch Motorradhelme muessen nicht getragen werden, genausowenig wie man im Auto einen Gurt umlegen muss. Motto des Bundesstaates ist deshalb wohl auch: "Live free or die."


Mittwoch, Oktober 06, 2004

Hampton

Wir wohnen derzeit in Hampton, NH, etwa eine Autostunde entfernt vom Buero, in einem kleinen gemuetlichen Three-Bedroom-Haus.


Haus in Hampton

Montag, Oktober 04, 2004

Irrlauf

Der erste Tag in Boston, und das ist passiert:

(a) morgendliches Jetlag-Jogging durch Hampton. Zugang zum Ozean nicht gefunden; dafuer jaemmerlich im Ort verlaufen und nur mit viel Glueck und Konzentration zur Unterkunft zurueck gefunden. Typisch! Trotzdem ein angenehmes Erlebnis: den schoenen Ort kennengelernt, freundliche Leute abgegruesst, rote Backen bekommen.

(b) Einzug ins Buero. Alles noch provisorisch, dafuer mit sehr passablen Kollegen ausgestattet. Abends totmuede.

Sonntag, Oktober 03, 2004

Willkommen

Dieses bescheidene Tagebuch berichtet hin und wieder von unserem Aufenthalt in Boston.