Sonntag, April 10, 2005

Vogelscheisse

Man weiss es ja besser; trotzdem glaubt man am Ende leider dem Baedecker und besucht das hochgepriessene Vogelschutzgebiet Plum Island; schoen am Atlantik gelegen und bei allerfeinstem Sonnenwetter.

Plum Island definiert sich wie jedes andere Vogelschutzgebiet: es gibt darin keine Voegel, nicht einen einzigen, komplett leer. Ueberall sonst zwitschert und zirpt es derzeit fruehlingshaft, Gefluegeltes sitzt auf Aesten, Stromleitungen und kackt aufs Autodach. Doch sobald man die Grenzen eines Vogelschutzgebietes ueberschreitet, erfaehrt man totes Gebiet, tierlose Oede, Morast ohne Leben, krankhafte Stille.

Neben uns stierten noch diverse andere Menschen ins Gelaende, oftmals mit monstroesen Fernrohren. Ob sie wohl eine einsame Ente beobachteten? (Hundertfach auf dem heimischen Dorfteich zu fuettern; hier verwaist und verirrt in der endlosen Weite.)

Zu allem Uebel waren alle Strandbereiche geschlossen wegen der Vogelbrut (grob geschaetzt sicher insgesamt 5 Eier pro Strandkilometer). Ok, 6 Meilen die staubige Schutzgebietsstrasse hinunter durfte man auch mal einen Blick auf den Atlantik werfen. Hier nun endlich fand das aufregenste Ereignis unseres Besuches im Vogelschutzgebiet Plum Island statt: ein Strandschneckenwettrennen.

Keine Kommentare: